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Gewaltprävention im Schulbus !
Diese Buslotsen in der niedersächsischen Stadt Syke sorgen für mehr Sicherheit und weniger Stress
im Schulbus. Hervor- hebenswert ist: Sie kommen aus der Ganztagshaupt- und Realschule, dem Gymnasium und
der Realschule Syke. Ein lobenswertes Beispiel, das auch in anderen Gemeinden im Landkreis Diepholz
praktiziert wird.
Diese 16 Schulbusbegleiter setzen sich ehrenamtlich für ein besseres Miteinander auf dem Schulweg ein. -- Foto: Ehlers
SYKE . Ungeduldig und manchmal rücksichtslos drängeln sich die Schüler an der Haltestelle. Auch im Schulbus kommt es schnell zum Gerangel. Für mehr Sicherheit und weniger Stress engagieren sich deshalb erstmals 15 Syker Schüler als Schulbusbegleiter.
Gestern begann für die acht Mädchen und die acht Jungen der offizielle Einsatz als Schulbusbegleiter. Bei einer Feierstunde im Rathaus erhielten die Schüler der Realschule, der GTS und des Gymnasiums von Bürgermeister Harald Behrens ihre Zertifikate und Ausweise. Ab sofort sind sie in den verschiedenen Schulbussen unterwegs, um sich für mehr Fairness und Sicherheit auf dem Schulweg einzusetzen. 0b Rangeleien an der Haltestelle, Gemeinheiten älterer Schüler gegenüber jüngeren oder Sachbeschädigungen durch Kritzeleien: Die Schulbusbegleiter haben in ihrer Ausbildung erfahren, wie sie sich verhalten müssen, um solche Situationen zu klären. In insgesamt 15 Schulstunden lernten die Schüler von den Verhaltenstrainern Martin Herzer (Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya), Horst Freitag (Weser-Ems-Busverkehr) und Ingo Müller (Polizeikommissariat Syke) wirkungsvolle Methoden, um Konflikte zu schlichten.
Schulbusbegleiter Marcel Eils weiß, wie wichtig sein Engagement ist: "Ich will helfen, wenn in den Bussen etwas los ist." Der 13-Jährige aus Kirchweyhe fährt mit der Linie 119 zur Realschule. "Dort gibt es eigentlich nie Stress", so der Schüler.Doch sollte es mal zu einer Konfliktsituation kommen, ist er gewappnet und kann rechtzeitig eingreifen. Praxisnah und direkt in den Bussen haben die Jugendlichen den Einsatz trainiert, erzählte Karina Tapken. - "Das Feedback der Schüler war durchweg positiv", freute sich die Schulsozialarbeiterin der GTS. Grundsätzlich seien die Schulbusbegleiter immer im Team unterwegs. Aktive Wahrnehmung, sicheres Auftreten und Verantwortungsbewusstsein seien neben Zivilcourage entscheidend, weiß Harald Behrens. Der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, den 15 engagierten Jugendlichen seine Anerkennung auszusprechen: ,,Ihr seid die Experten." Als Ansprechpartner auf Augenhöhe seien die Schulbusbegleiter ein wichtiger Partner, um den Schulweg sicherer zu machen. ,,Die Lösung seid ihr", betonte Norbert Lyko, Fachdienstleiter für Bildung und Liegenschaften beim Landkreis.
Das Projekt hat im Frühjahr 2007 der Zweckverband Verkehrsbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) ins Leben gerufen. Unterstützung kommt von Seiten des Landkreises und der Stadt. Erste positive Erfahrungen in anderen Landkreisen haben bereits den Erfolg dieses Projekts gezeigt, erläuterte Franka von Seck, tätig in der Abteilung Planung und Qualität beim ZVBN. Die Ausbildung richtet sich an alle Schüler ab der achten Klasse. Ein zweiter Ausbildungskurs für Schulbusbegleiter in Syke sei bereits geplant, so Karina Tapken. . kk
Kreiszeitung für den Landkreis Diepholz vom 13. Dezember 2011
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